Neurofeedback ist eine Behandlungsform, die in allen Bereichen der Ergotherapie zum Einsatz kommen kann. Vereinfacht ausgedrückt kann man Neurofeedback als „Training fürs Gehirn“ bezeichnen, bei dem sich empfangene sensorische Reize und resultierende Hirnaktivität durch Echtzeit-Rückkopplung wechselseitig beeinflussen, bis eine optimale Balance erreicht ist.
In unserer Praxis bieten wir das Infra Low Frequency Neurofeedback („ILF Neurofeedback“) nach der Othmer Methode an. Während einer Behandlungseinheit werden am Kopf des Patienten Elektroden angeschlossen, welche die aktuellen Gehirnströme (also die Gehirnaktivitäten) durch Messung von EEG-Wellen registrieren. Die empfangenen elektrischen Signale (Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche) werden in Echtzeit in ihre Frequenzanteile zerlegt. Die Frequenzverteilung ist dabei direkt vom Aufmerksamkeits- bzw. Bewusstseinszustand des Patienten abhängig (z.B. wach, schlafend, aufmerksam, entspannt, gestresst).
Generelles Ziel einer Neurofeedback-Therapie ist, den Patienten zu trainieren, die eigene Hirnwellenaktivität willentlich positiv zu beeinflussen. Die Entscheidung, ob Neurofeedback als ergänzendes Therapiemittel bei der ergotherapeutischen Behandlung sinnvoll ist, wird individuell von uns in Absprache mit den Betroffenen oder auch in Absprache mit dem behandelnden Facharzt getroffen.
Computergestützt werden diese elektrischen Signale synchron in optische (Bildschirm), auditive (Kopfhörer) und haptische Reize (Vibrationsmodul) übersetzt und für den Patienten wahrnehmbar gemacht. Durch dieses sensorische „Feedback“ bekommt der Patient somit eine sicht-, hör- und fühlbare Rückmeldung über die eigenen Hirnaktivitäten. Vereinfacht ausgedrückt wird dem Gehirn durch die wechselseitige Rückmeldung ständig gespiegelt, was es gerade tut.
Die empfangenen sensorischen Reize beeinflussen aber wiederum die Frequenzverteilung der Hirnaktivität. Somit stehen Patient und Feedback in unmittelbarer Wechselwirkung, wodurch für den Patienten die eigene Selbstwirksamkeit erfahrbar gemacht wird. Der Patient wird trainiert, Balance zwischen Anregung und Hemmung neuronaler Zustände besser beeinflussen zu können, d.h. langfristig eine bessere Selbstregulation des zentralen Nervensystems zu erreichen.
Generelles Ziel einer Neurofeedback-Therapie ist somit, den Patienten zu ermöglichen, selbstständig Selbstregulation erlernen und dadurch nachhaltig die eigene Gehirnaktivität optimieren. Die Art des Feedbacks, die Zielfrequenz und die Elektrodenplazierung werden dazu für jeden Patienten individuell festgelegt.
Das Neurofeedback ist keine autonome Therapieform, sondern wird als Ergänzung zu den anderen von uns eingesetzten Methoden angeboten. Die Entscheidung, ob Neurofeedback als ergänzendes Therapiemittel bei der ergotherapeutischen Behandlung sinnvoll ist, wird individuell in Absprache mit den Betroffenen oder auch in Absprache mit dem behandelnden Facharzt getroffen.
Mögliche Krankheitsbilder:
- Unterstützung der Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen
- Autismus
- Lernstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen
- Migräne
- Depressionen
- Suchtkrankheiten
- Angststörungen
- Tinnitus
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
Behandlungverlauf:
- Sensoren, die Ihre Gehirnwellen (EEG-Wellen) messen, werden an der Kopfhaut befestigt. Dies ist völlig schmerzlos. Es wird keinerlei Strom oder Spannung in das Gehirn eingebracht.
- Unsere computergestützte Neurofeedback-Technik erlaubt ein gleichzeitiges setzen verschiedener sensorischer Reize: visuell über Videos auf einem Bildschirm, auditiv durch Musikuntermalung über Kopfhörer und/oder taktil über ein vibrierendes Plüschtier.
- Eine Voraussetzung für den Erfolg ist, dass das Training regelmäßig und aufmerksam durchgeführt wird.
- Bestandteil jeder Behandlung sind neben dem Neurofeedback auch Vor- und Nachgespräche.
